Modul 1: Beratungskompetenz

Die Qualität eines Gespräches ist wesentlich von einer vertrauensvollen und wertschätzenden Beziehung abhängig. In diesem Seminarteil geht es darum, bewusste und unbewusste Fähigkeiten zu mobilisieren, um in kurzer Zeit Vertrauen, Wertschätzung und eine tragfähige Beziehung zum Gesprächspartner oder zur Gesprächspartnerin aufzubauen. Methodisch geht es unter anderem um Kommunikationstechniken aus dem NLP, wie das verbale und non-verbale Spiegeln. Ferner trainieren Sie verschiedene Gesprächsstrategien, um das Gegenüber im Gespräch schnell abzuholen und gezielt zu führen. Sie lernen Kriterien kennen, die es Ihnen erlauben zu erkennen, ob die Voraussetzung und Bereitschaft des Kunden, der Kundin gegeben sind, sich gemeinsam auf eine Veränderung einzulassen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist der Umgang mit Emotionen. Wie können emotionale Zustände erkannt und genutzt werden? Insbesondere das Ausgleichen zwischen gefühlsmässigem und rationalem Erleben während der Beratung spielt im Veränderungsprozess eine entscheidende Rolle.
Sie erhalten in diesem Seminar Gelegenheit, Ihre eigenen Kommunikationsmuster und -gewohnheiten zu erkennen, sowie das verbale und nonverbale Repertoire und ihre Flexibilität in der Kommunikation zu erweitern.
Für die professionelle Kommunikation ist es sehr hilfreich, drei Arten von Beratungsbeziehungen unterscheiden zu können. Diese Unterscheidung gibt mehr Wahlmöglichkeiten in der Gestaltung des Gespräches und verbessert die Effektivität entscheidend.

Helfende Gespräche sind effektiver, wenn die innere Landkarte und die Bewusstseinszustände des Gegenübers erkannt und berücksichtigt werden. Sie geben uns Hinweise auf die Möglichkeiten und Grenzen des Klienten. Oft dauern Beratungen so lange, weil Ziele und Veränderungsschritte zu wenig auf den Kunden, seine innere Landkarte und Möglichkeiten abgestimmt werden. Der Kunde kann die Lösung dann nicht integrieren oder ist in einem Zustand, in dem er keinen Zugang zu seinen Ressourcen hat.
In diesem Seminar verfeinern Sie Ihre Wahrnehmungsfähigkeit, so dass Sie die psycho-physiologischen Muster, welche für die Suche nach Lösungen hilfreich sind, erkennen und auch induzieren können. Sie verbessern weiter Ihre Wahrnehmung hinsichtlich der sinnesspezifischen Kommunikationssysteme (über die Sprache und die Augenmuster), die Ihnen Hinweise auf die inneren Verarbeitungsprozesse des Klienten/der Klientin vermitteln. Sie erkennen Anzeichen und Signale, die auf eine passende Intervention (z.B. geht es um Schock, Trauma, Aggression, Wut, Groll usw.) hinweisen.
Sie lernen zu erkennen, welche inneren Abläufe den Kunden/die Kundin blockieren oder zu einem problematischen Verhalten veranlassen (z.B. durch einen unbewussten negativen inneren Dialog, einschränkende Bilder und hemmende Gefühle). Gleichzeitig ermöglichen diese Instrumente, dass Sie auch Zugang zu den erfolgreichen Strategien des Kunden/der Kundin bekommen. Technisch gesehen, geht es um die NLP-Begriffe: Innere Landkarte, sinnesspezifische Prädikate, Augenmuster, Physiologien, das Meta-Modell der Sprache und Strategien.

In diesem Seminarteil stehen die Ressourcen im Mittelpunkt. Im NLP, im Lösungsorientierten Coaching und in der Systemisch Lösungsorientierten Kurzzeitberatung haben wir ein spezifisches Verständnis davon, was Ressourcen überhaupt sind. Wir befassen uns damit, wie Ressourcen entdeckt, gefördert und nutzbar gemacht werden können. Es geht um effizientes Lernen, um das Nutzbarmachen unbewusster Fähigkeiten und um das Bewusstmachen vieler Teilfertigkeiten. Die NLP-Technik des Ankerns auf allen Sinnesebenen unterstützt und ermöglicht dabei den Einsatz der Ressourcen in den problematischen Alltagssituationen.

Eine lösungsorientierte Grundhaltung verbunden mit Fragetechniken und -strategien bilden das Fundament jeder Beratung. Durch diese Haltung und durch gezielte lösungsorientierte Fragen, lässt der Berater/die Beraterin eine motivierende Situation entstehen, die den Zugang zu kreativen, hilfreichen und oft auch überraschenden Lösungsansätzen erleichtert.
Im lösungsorientierten Vorgehen ist die Zielformulierung ein entscheidender Faktor und gehört zu den wichtigsten Gesprächsphasen. Der Weg zur Zielformulierung ist manchmal sehr anspruchsvoll, weil verschiedene Vorbedingungen erfüllt sein müssen, um zu einer angemessenen Zielsetzung zu gelangen. Eine Zielsetzung soll zur Problemstellung des Kunden/der Kundin passen. Sie soll motivieren und so formuliert sein, dass das Ergebnis erreicht und kontrolliert werden kann.